Kinder werden Baumpaten
Der Klimaschutzpreis fördert fünf kreative Projekte zu Tage
So unterschiedlich die Ansätze sind: Alle Projekte haben Gutes für Klima und Umwelt im Sinn.
Bad Berleburg. (vc) Das Projekt „Bäume für die Zukunft“ der Grundschule am Burgfeld hat die Jury des Westenergie-Klimaschutzpreises für Bad Berleburg überzeugt und den ersten Preis des gemeinsamen Wettbewerbs der Stadt Bad Berleburg und des Energieversorgers gewonnen. Vier weitere Projekte sind im Vorfeld in das Rennen um die Preisgelder gegangen. Insgesamt stellte Westenergie auch in diesem Jahr 2500 Euro zur Verfügung. „Jeder will etwas bei dem Thema Klimaschutz bewegen. Wir unterstützen Projekte auch finanziell. Denn vieles lässt sich beim Klimaschutz nur bewerkstelligen, wenn Geld da ist“, erläuterte Peter Imhäuser von Westenergie.
Das Engagement für den Klimaschutz war auch in dieser Runde des Klimaschutzpreises hoch. Erstmals war es an der neuen Klimaschutzbeauftragten der Stadt, Jessica Durstewitz, die umfangreichen Unterlagen der Teilnehmer zu sichten. Mit diesen Informationen machte sich dann die Jury an die Arbeit.
Der Ort der Preisübergabe hätte passender nicht sein können: Die Burgfeld-Schule selbst gehört zu den Gewinnern des Klimaschutzpreises. Schüler und Lehrer haben gemeinsam mit dem Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum das Projekt „Bäume für die Zukunft“ auf die Beine gestellt. 1250 Euro kommen diesem Kooperationsprojekt jetzt zu Gute, das Schulkinder zu Baumpaten macht. Bei der Einschulung erhielt jedes Kind einen selbst gezogenen Eichensetzling. So entstanden Patenschaften für 50 Eichenbäume, die der Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum aufzieht.
“Hier wird Nachhaltigkeit im Alltag gelebt.”
Bernd Fuhrmann
Bürgermeister
Nach vier Jahren Pflege sollen die Eichen gepflanzt werden. „Mit Verbissschutz und einer guten Stelle“, betonte die Schulleiterin Anke Drenkelfort, die hofft, dass die Grundschule am Burgfeld damit einen Beitrag zur Aufforstung des heimischen Waldes leisten kann. Kommende Schülergenerationen sollen das Projekt fortführen. Bernd Fuhrmann: „Hier wird Nachhaltigkeit im Alltag gelebt. Ich bin beeindruckt und danke herzlich für die Umsetzung dieses Projekts.“
Ein partnerschaftliches Projekt aus Arfeld erhält den zweiten Preis: Der Gemeinschaftsverein Arfeld und die Kita des Dorfes haben das Projekt „Kinder leben Natur- und Klimaschutz“ auf die Beine gestellt. Die Kita setzt auf Umweltbildung der Kleinsten. Damit die Kita-Kinder die Natur ungestört in Augenschein nehmen können, schufen die Arfelder eine Insektenwiese und ein Hochbeet. Nisthilfen für den im Edertal heimischen Eisvogel, ein Naturlehrpfad entlang des alten Bahndamms, eine Holzeisenbahn auf dem Spielplatz sowie eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher auf dem aus Kalamitätsholz gebautem Bahnsteig waren weitere Beispiele, die die Jury begeisterten. 750 Euro Preisgeld stehen jetzt in Arfeld zur Verfügung.
Das Projekt „Agroforst Wittgenstein“ des Vereins „Mit dem Land Leben“ kann sich über 500 Euro Preisgeld freuen. Die Initiative befindet sich noch in der Startphase. Marc-Robin Lückert und Steffen Born planen, ein Agroforst-System auf den Flächen des Bioland-Milchbetriebs Born in Grünewald (Berghausen) anzulegen, um für mehr Bodenfruchtbarkeit durch Humusaufbau im Boden zu erreichen. Insektenhotels, veränderte Flächennutzung, Hochwasserschutz und eine erhöhe eine CO2-Speicherkapazität sind weitere Ziele. Die beiden Pioniere planen nicht nur ein Vereinsheim, sondern denken auch über eine regionale Versorgung durch eine solidarische Landwirtschaft nach. Bildungsarbeit in Form von Workshops und Aktivtagen steht ebenso auf der Agenda.
Das Projekt „BLBiene“ rund um nachhaltige Bienenhaltung von Frank Rother erhält eine Urkunde – wie auch die Wittgensteiner Kunstgesellschaft. Letztere war mit der Ausstellung „Naturgewaltig“ in das Rennen um den Klimaschutzpreis gegangen.
Von Christian Völkel
Siegener Zeitung
Samstag, 4. Dezember 2021
Bildquelle: Fotos (2) von Christian Völkel (vc)
Internet: www.siegener-zeitung.de